Bewegungs- und Trainingslehre

Technikleitbild (Classic Bewegungsablauf von Peter Jakob)

Einleitung
Der Bewegungsablauf im Kegeln ist die Grundlage für das Erlernen des richtigen Kegelns und dies fängt im Jugendbereich an. Jeder Übungsleiter und Trainer sollte die Kenntnisse über die einzelnen Bewegungsphasen kennen. Ohne diese genauen Ablaufbewegungen sind das Lernen und Trainieren undenkbar. Das Technikleitebild ist die Zielgröße. Sie setzt sich zusammen durch die mechanischen (Lehre vom Gleichgewicht und die Bewegung des Körpers), kinematischen (Bewegungsablauf) und biomechanischen (Vorgänge im Organismus) Grundlagen des Kegelsports und diese werden an unseren weltbesten Keglern gemessen. Im DKBC gibt es leider keine einheitliche Meinung und somit auch kein Technikleitbild! Sinnvoller wäre, wenn es für unsere Übungsleiter und Trainer ein einheitliches Technikleitbild gäbe und alle könnten das Gleiche lernen.


Inhalt des Technikleitbildes des Keglers

Vorbereitungsphase Startstellung
  1. Schritt Anfangsphase
  2. Schritt Hauptphase
  3. Kugelabgabe
  4. Schritt Endphase als Nachstellschritt in Wurfrichtung und das langsame Aufrichten des Oberkörpers und des Wurfarmes

Technik = sportliche Bewegungsaufgabe. Diese Resultiert aus der Erkenntnis wissenschaftlicher, biomechanischer Bewegungslehre.

Auch wenn die Meinungen auseinander gehen. Die theoretischen und praktischen Erfahrungen für unsere Arbeit beginnen im Nachwuchsbereich. Hier spielt der Bewegungsablauf eine große Rolle. Richtige und rationelle Leistungssteigerung geht nur durch Forschung und praktische Erfahrung in der Bewegungstechnik. Material und Bahnstrukturen werden ständig verbessert und geändert und somit die Bewegungstechnik (Technikleitbild).
Bei der Beschreibung der Technik gehen wir von Rechtshändern aus. Von der Aufnahme der Kugel bis zu deren Abgabe gibt es 3 Schwerpunkte: die Bewegungsphase, die Bewegungshandlung und der Bewegungsschwerpunkt. Wir gehen von der Aufrechten Startstellung aus. Die Spieltechnik auf Kunststoff- und Segmentbahnen sind durch die Aufrechtstartstellung sportlich und gesundheitlich am erfolgreichsten. Wichtigster Bestandteil der technischen Ausbildung ist das Technikleitbild.


Der Spielarm

Pendel ist der Körper der um eine Achse schwingt. Das heißt: Jede nicht angebrachte Bewegung des Oberkörpers beeinträchtigt das Schwingungsverhalten des Spielarmpendels.

  • Der Pendel Anschwung befindet sich vor dem Körper ca. 30…40° und ist gerade
  • Bei Bewegungsbeginn dem 1. Schritt und dem Oberkörper höchste Konzentration schenken
  • Auftaktbewegung aufrecht und locker, die Fußstellung hüftbreit auseinander


Bewegungsschwerpunkt

  • Kugel über Kniehöhe
  • Körperschwerpunkt nach hinten verlagern, damit man nicht in den Anschwung hinein fällt
  • Erster Schritt nicht zu groß (halber Gehschritt) ansonsten zu hohe Anfangsgeschwindigkeit


Der Bewegungsablauf

  • Anlauflänge sollte markiert werden
  • Kugelentnahme aus dem Sammelkasten
  • Seitliches Fassen um Verletzungen zu vermeiden
  • Startstellung – einrichten des Wurfarmes
  • Die Kugel wird mit 2 Händen 30…40° vor dem Oberschenkel gehalten, die Finger sind gespreizt,
  • Handrichtung ist seitlich an der Kugel
  • Beine stehen hüftbreit, rechtes Bein zeigt ins ziel, der Körper ist aufrecht und locker
  • Gedankliche Linie ziehen vom Aufsatz bis zum Einschlag
  • Kugel im Ruhestand
  • Körper leicht gebeugt und Fußstellung locker und Entspannt
  • Augen ziehen eine gedankliche Linie vom Kugeleinschlag bis zum Aufsatzpunkt
  • Der Blickkontakt bleibt auf der Auflage bis zur Kugelabgabe

Die Kugel soll mit einer Geschwindigkeit von mehr als 30 km/h die Bah durchlaufen.


Erster Schritt

Der erste Schritt beginnt erst nachdem der Armpendel nach hinten geht. (Umkehr)
Beginn mit dem linken Bein, Schrittlänge beachten, der Auftakt darf nicht zu groß sein, damit die Geschwindigkeit nicht so schnell wird. Armpendel nicht über Schulterhöhe. Anvisieren des Ziels, geplanter Kugeleinschlag, Schnittpunkt oder Auflagepunkt.


Zweiter Schritt

Der zweite Schritt (rechtes Bein) muss länger sein als der erste Schritt. Füße zeigen weiterhin in Zielrichtung, der Armpendel nach hinten erreicht seinen Höhepunkt. Der linke Arm geht gestreckt, wegen des Gleichgewichts und der Balance des Körpers nach außen. Der Blick ist weiterhin auf den Aufsatzpunkt gerichtet. Der Körper bewegt sich leicht und kontinuierlich abwärts. (geneigte Ebene) Schaukelbewegungen sind zu
vermeiden.


Dritter Schritt

Der dritte Schritt muss der längste Schritt sein, man nennt ihn auch den langen Ausfallschritt. Ausfallschritt und Armpendel müssen gleichzeitig nach vorn gehen. Der Oberkörper führt seine gleichmäßige Abwärtsbewegung weiter fort. Auch richtige Winkelstellung vom Ober- zum Unterschenkel (ca. 90°) muss geachtet werden. Der Armpendel muss bei der Abgabe der Kugel mindestens 10…20 cm vor dem linken Fuß sein. Der Oberkörper muss gerade zur Laufrichtung sein, Pendelarm ist gestreckt und das Auge verlässt den Aufsatzpunkt nicht (der Körper ist hinter der Kugel). Die Blickrichtung vom ersten Schritt bis zur Abgabe der Kugel ist immer auf den Aufsatzpunkt gerichtet. Krafteinsatz nur im Armpendel (nicht Geschwindigkeit und in den Körper legen). Der Pendelarm muss sich genau hinter der Kugel befinden, die Hand wird bei der Abgabe nur geöffnet, ein zusätzliches Schwingen ist grundsätzlich zu vermeiden. Der Abgabepunkt der Kugel sollte der tiefste Punkt des Armzuges sein und zwischen 30 und 50 cm vor Ende der Aufsatzbohle liegen.


Vierter Schritt

Nachdem die Kugel die Hand verlassen hat, beginnt der 4. Schritt. Dieser sollte ein kurzer Abfangschritt in Wurfrichtung sein. Der Blickkontakt zur Kugel bleibt bis Kugeleinschlag bestehen. Die Hand bleibt weiterhin in Richtung des gewünschten Einschlags. Der Körper bleibt gebeugt und richtet sich dann ruhig und entspannt auf. Das linke Bein wird nachgestellt.


Schlussfolgerung

Die Geschwindigkeit vom 1. Schritt bis zum Aufrichten ist so zu wählen, dass der Körper ruhig und kontrolliert zum Stand kommt. Fußbewegung in gleichmäßiger Linie nach vorn.


Allgemeine Fehlerquellen

Erster Schritt – zu lang
Auftaktbewegung zu schnell
Zweiter Schritt – Oberkörper nicht ruckartig abbeugen
Dritter Schritt – zu hohes Tempo, plötzliches Abbremsen, verreißen des Körpers und der Hand

Peter Jakob


Bewegungstechnik (als pdf. Datei) Autoren: W. Buchs, F. Schuster


Bewegungstechnik1.pdf
Bewegungstechnik2.pdf
Bewegungstechnik3.pdf
Bewegungstechnik4.pdf


Technikleitbild Kegeln mit Bildern (als pdf.Datei) Text: F. Schuster

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