Kyu-Prüfungen im Jiu-Jitsu

Die Kyu-Programme in der Sektion Jiu-Jitsu des SSV 1952 Torgau e.V. orientieren sich an der Prüfungsordnung der WJJF-Deutschland e.V. Diese gibt lediglich eine grobe Orientierung hinsichtlich der Anzahl und der Reihenfolge der Technikgruppen sowie der einzelnen Techniken, wobei die die Gruppe der Abwehrgriffe "Fusegi-Waza" die Abfolge bestimmt. Der Prüfling kann unter Berücksichtigung seiner körperlichen Fähigkeiten, individuell für ihn geeignete Techniken auswählen. Individualismus bedeutet gerade auf dem Gebiet der Selbstverteidigung, den verschiedensten Varianten und den internationalen Gepflogenheiten, Gestaltungsmöglichkeiten einzuräumen. Deshalb werden die Kyu-Prüfungen in den Vereinen, die der WJJF-Deutschland e.V. angeschlossen sind, immer etwas unterschiedlich präsentiert.

Um den Kyu-Prüfungen der Sektion Jiu-Jitsu beim SSV Torgau einen relativ einheitlichen Rahmen zu bieten, wurden unter Berücksichtigung des Schwierigkeitsgrades der Techniken, die nachfolgenden Kyu-Programme entwickelt, die sich im Bezug auf die Wurftechniken stark an der Gokyo des Kodokan orientieren.

Die Prüfungsordnung der WJJF-Deutschland e.V. ist unter folgendem Link zu finden:
http://www.wjjf.de/index.php/pruefungsordnung/pruefungsordnung-jiu-jitsu

Budopass
Der Budopass ist das Dokument des Jiuka, in welchem alle absolvierten Lehrgänge und durchgeführten Prüfungen eingetragen werden. Wer den nächsthöheren Kyu erwerben möchte, muss durch Vorlage des Budopasses nachweisen, dass er seit der letzten Kyu-Prüfung zwei Lehrgänge innerhalb Sachsens besucht hat.
Innerhalb der WJJF - Deutschland e. V. wird der Budopass ab dem 3. Kyu empfohlen. Der Buospass kostet 22 Euro und ist mittels Antragsformular und einem Passbild beim Präsidium zu beantragen.

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Die ausführlichen Kyu-Programme mit Technikbeschreibungen können durch den Kauf eines Trainingsbuches erworben werden.


1. Etikette

Tori und Uke stellen sich außerhalb der roten Mattenumrandung gegenüber Joseki auf, wobei Tori rechts vom Prüfer aus gesehen, steht. Nun laufen Tori und Uke mit dem linken Fuß beginnend, mit schleifenden Schritten bis zur Mattenmitte. Mit dem linken Fuß beginnend treten beide zwei Schritt in die rote Matte. Beide drehen sich 45 Grad zuerst zum Joseki verbeugen sich im Stand (Ritsu-Rei), drehen sich dann zueinander und verbeugen sich erneut (Ritsu-Rei). Im Anschluss nimmt Uke den Fersensitz (Sa-Zen) ein, während Tori mit der Fallschule (Ukemi-Waza) beginnt.

2. Ukemi - Waza (Falltechniken)

Tori zeigt nun
   • Mae-Mawari-Ukemi (Rolle vorwärts)
   • Yoko-Ukemi (Sturz seitwärts)
   • Ushiro-Mawari-Ukemi (Rolle rückwärts)
Die Falltechniken können judo- oder selbstverteidigungsspezifisch (mit Kampfstellung), rechts- oder linksseitig, gezeigt werden. Das Aufstehen erfolgt ohne Abstützen der Hände auf der Matte. Nach der letzten Falltechnik von Tori steht Uke ebenfalls auf. Sachen ordnen.

3. Atemi – Waza (Schlag- und Tritttechniken)
Tori demonstriert die Atemi – Waza an Uke. Uke hält dazu die Hände zum Schutz an die entsprechende Körperstelle.
   • Oi-Zuki–Chudan (gleichseitiger Fauststoß) gegen Brustkorb
   • Shotei-Uchi-Jodan(Handballenschlag) unter das Kinn
   • Uraken-Uchi (Schlag mit dem Faustrücken zur Schläfe)
   • Mae-Geri-Keage (Fußschnapptritt)
   • Mae-Geri-Kekomi (gerader Fußstoß mit Hüfteinsatz)
   • Fumi-Ashi (Fußstampftritt)

4. Uke – Waza (Blocktechniken)
Uke vollzieht die entsprechenden Angriffe.
   • Age-Uke (Block nach oben) nach Faustbodenschlag Uke´s von oben
   • Shuto-Uke (Block nach außen) nach Schwingerangriff von Uke
   • Te-Nagashi-Uke (Handfegen) mit Tai-Sabaki (Körperdrehung), Uke will Revers fassen
   • Gedan-Barai (Tiefblock nach unten mit Handunterstützung) nach Mae-Geri-Keage

5. Nage – Waza (Wurftechniken)
Sachen ordnen. Tori und Uke stehen sich in der Mattenmitte gegenüber und Tori demonstriert folgende Wurftechniken:
   • Uki-Goshi (Hüftschwungwurf) oder O-Goshi (großer Hüftwurf)
   • Ippon-Seoi-Nage (Punkt - Schulterwurf)
   • O-Soto-Gari (große Außensichel)
   • O-Uchi-Gari (große Innensichel)
   • Kote-Gaeshi (Handdrehwurf aus dem Aikido)

6. Osae–Komi–Waza (Festhaltetechniken)
Uke bleibt nach dem letzten Wurf auf der Matte liegen (Kopf in Richtung des Prüfers) und Tori demonstriert die nachfolgenden Festhaltegriffe (mit Übergang von einer in die andere Technik, Uke macht Befreiungsversuche):
   • Kesa-Gatame (Schärpenhaltegriff)
   • Kata-Gatame (Schultergriff mit Armeinschluss)
   • Kami-Shiho-Gatame (Kopfvierer)
   • Yoko-Shiho-Gatame (Seitenvierer)

7. Shime – Waza (Würgetechniken)
   • Ushiro-Jime (Unterarmwürge von hinten)
   • Okuri-Eri-Jime (Kragenwürge von hinten)

8. Kansetzu – Waza (Hebeltechniken)
   • Ude-Hishigi-Waki-Gatame (Arm Ukes unter die Achselhöhle einklemmen, im Stand)
   • Ude-Hisigi-Ude-Gatame (durch Unterarmdruck Uke zu Boden ziehen)

9. Festlegetechniken
   • aus Kata-Gatame Ukes eingeklemmten Arm um dessen Hals wickeln
   • Kesa-Gatame in Verbindung mit Ashi-Gatame und Te-Jime

10. Abwehr von Angriffen
   • Hand-Revers-Arm-Kragenfassen 2 Abwehrtechniken
   • Haarzug 1 Abwehrtechnik
   • Umklammerungen 1 Abwehrtechnik
   • Genickhebel/Nelson 1 Abwehrtechnik
   • Würgeabwehren 2 Abwehrtechniken
   • Fauststoß/Schlagabwehren 1 Abwehrtechnik
   • Fußtrittabwehren 1 Abwehrtechnik
   • Stockabwehr 1 Abwehrtechnik
Die Abwehrtechniken sollten Techniken aus dem Demonstrationsteil (3. bis 9.) enthalten. Die Techniken aus dem Demonstrationsteil sollten kombiniert werden. Nach der Abwehr von Angriffen gehen Tori und Uke zu ihrem Ausgangspunkt zurück, verbeugen sich zueinander und dann zum Prüfer. Im Anschluss gehen Tori und Uke mit dem linken Bein beginnend, rückwärts von der Matte.

11. Theorieteil (schriftlich)
Im Theorieteil sind 10 Fragen durch ankreuzen zu folgenden Themen zu beantworten:
   • Notwehrrecht
   • Verbandswissen
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Die ausführlichen Kyu-Programme mit Technikbeschreibungen können durch den Kauf eines Trainingsbuches erworben werden.


1.Etikette
Tori und Uke stellen sich außerhalb der roten Mattenumrandung gegenüber Joseki auf, wobei Tori rechts vom Prüfer aus gesehen steht. Nun laufen Tori und Uke mit dem linken Fuß beginnend, mit schleifenden Schritten bis zur Mattenmitte. Mit dem linken Fuß beginnend treten beide zwei Schritt in die rote Matte. Beide drehen sich 45 Grad zuerst zum Joseki, verbeugen sich im Stand (Ritsu-Rei), drehen sich dann zueinander und verbeugen sich erneut (Ritsu-Rei). Im Anschluss begibt sich Uke zur Mattenmitte und nimmt die Bankstellung ein (Kopf zum Prüfer). Dann beginnt Tori mit der Fallschule (Ukemi-Waza).

2. Ukemi-Waza (Falltechniken)
Tori zeigt nun
   • Mae-Mawari-Ukemi (Rolle vorwärts) über Uke
   • Ushiro-Mawari-Ukemi (Rolle rückwärts) über Ukes Rücken
   • Yoko-Ukemi (Sturz seitwärts) aus dem Sprung (festhalten an Ukes Revers)
Tori und Uke stehen sich nach der Fallschule in einer Entfernung von 1,5 Meter gegenüber.

3. Atemi-Waza (Schlag- und Tritttechniken)
Tori demonstriert die Atemi-Waza an Uke. Uke hält dazu die Hände zum Schutz an die entsprechende Körperstelle.
   • Giaku-Zuki-Chudan (gegenseitiger Fauststoß zum Brustkorb)
   • Shuto-Uchi-Jodan (Handkantenschlag von außen zum Hals)
   • Mawashi-Empi-Uchi (Ellbogenstoß im Halbkreis zum Kopf)
   • Hiza-Geri (Kniestoß nach oben)
   • Yoko-Geri-Kekomi (seitlicher Fußstoß)
   • Lowkick (Schienbeintritt zu Ukes Oberschenkel)

4. Uke-Waza (Blocktechniken)
   • Uchi-Uke (Unterarmblock von außen nach innen)
   • Passivblock in Kopfhöhe (eingewinkelter Arm an Kopfseite)
   • Hiza-Uke (Knieblock)
   • Gedan-Barai (Unterarmblock nach außen ohne Handunterstützung)

5. Nage-Waza (Wurftechniken)
   • Uki-Goshi (Hüftschwungwurf) oder O-Goshi (großer Hüftwurf)
   • Ippon-Seoi-Nage (Punkt-Schulterwurf)
   • O-Soto-Gari (große Außensichel)
   • O-Uchi-Gari (große Innensichel)
   • Kote-Gaeshi (Handdrehwurf aus dem Aikido)
   • Koshi-Guruma (Hüftrad)
   • Tai-Otoshi (Körperwurf)
   • Harai-Goshi (Hüftfeger)
   • De-Ashi-Barai (vorgestelltes Bein Ukes wegfegen)

6. Osae-Komi-Waza (Festhaltetechniken)

Uke bleibt nach dem letzten Wurf auf der Matte liegen (Kopf in Richtung des Prüfers) und Tori demonstriert die nachfolgenden Festhaltegriffe (mit Übergang von einer in die andere Technik, Uke macht Befreiungsversuche):
   • Tate-Shiho-Gatame (Reitsitzvierer)
   • Ushiro-Kesa-Gatame (rückwärtige Schärpenfesthalte)

7. Shime-Waza (Würgetechniken)
   • Giaku-Juji-Jime (umgekehrte Kreuzwürge)
   • Hadaka-Jime (Schränkwürge)

8. Kansetzu-Waza (Hebeltechniken)
   • Ude-hishigi-juji-gatame (gestreckter Armhebel)
   • Ude-garami (Armschlüsselgriff)
   • Yubi-Tori 1 (Fingerhebel – Daumen)
   • Yubi-Tori 2 (Fingerhebel – Kleinfinger)

9. Festlegetechniken
   • Ude-Gatame mit Handgelenkshebel (Drehstreckhebel-mit Hand auf Ellbogen drücken)
   • Kanuki-Gatame (Riegelstreckhebel)
   • Hiza-Gatame mit Genickhebel (Kniestreckhebel)

10. Abwehr von Angriffen
   • Hand-Revers-Arm-Kragenfassen 4 Abwehrtechniken 2x Fassen wollen, 2x gefasst
   • Haarzug 2 Abwehrtechniken
   • Umklammerungen 2 Abwehrtechniken
   • Genickhebel/Nelson 2 Abwehrtechniken
   • Würgeabwehren 3 Abwehrtechniken
   • Fauststoß/Schlagabwehren 2 Abwehrtechniken
   • Fußtrittabwehren 2 Abwehrtechniken
   • Stockabwehr 2 Abwehrtechniken
   • Abwehr in der Bodenlage 1 Abwehrtechniken

11. Theorieteil
   • Notwehrrecht
   • Verbandswissen
   • Kenntnisse über empfindliche Körperstellen
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Die ausführlichen Kyu-Programme mit Technikbeschreibungen können durch den Kauf eines Trainingsbuches erworben werden.


1. Etikette
Tori und Uke stellen sich außerhalb der roten Mattenumrandung gegenüber Joseki auf, wobei Tori rechts vom Prüfer aus gesehen, steht. Nun laufen Tori und Uke mit dem linken Fuß beginnend, mit schleifenden Schritten bis zur Mattenmitte. Mit dem linken Fuß beginnend treten beide zwei Schritt in die rote Matte. Beide drehen sich 45 Grad zuerst zum Joseki, verbeugen sich im Stand (Ritsu-Rei), drehen sich dann zueinander und verbeugen sich erneut (Ritsu-Rei). Im Anschluss nimmt Uke den Fersensitz (Sa-Zen) ein, während Tori mit der Fallschule (Ukemi-Waza) beginnt.

2. Ukemi-Waza (Falltechniken)
Tori zeigt nun
   • Mae-Ukemi (Sturz vorwärts aus dem Stand)
   • Mae-Ukemi (Fall vorwärts mit Stützen auf Ukes Rücken, Uke geht zur Mattenmitte)
   • Ushiro-Ukemi (Rolle rückwärts vom Stuhl, Uke holt Stuhl und stößt Tori von diesem)
Tori und Uke stehen sich nach der Fallschule in einer Entfernung von 1,5 Meter gegenüber.

3. Atemi-Waza (Schlag- und Tritttechniken)
Tori demonstriert nun am Uke (Uke steht in Shizen–Hontai – Füße schulterbreit auseinander)
   • Kentui-Uchi-Jodan (Faustbodenschlag/Hammerfaust)
   • Yubisaki-Zuki (Nukite/Fingerspitzenstoß zum Kehlkopf)
   • Ushiro-Empi-Uchi-Chudan (Ellbogenstoß nach hinten zum solar Plexus)
   • Mawashi-Hiza-Geri-Chudan (seitl. Kniestoß in den Bauch)
   • Ushiro-Geri-Kekomi (Fußstoß nach hinten in den Bauch)

4. Uke-Waza (Blocktechniken)
   • Passivblock vor den Rippen
   • Gedan-Jui-Uke (Kreuzblock nach unten)
   • Dreierkontakt

5. Nage-Waza (Wurftechniken)
Tori und Uke stehen sich in der Mattenmitte gegenüber und Tori demonstriert folgende Wurftechniken:
   • Uki-Goshi (Hüftschwungwurf) oder O-Goshi (großer Hüftwurf)
   • Ippon-Seoi-Nage (Punkt-Schulterwurf)
   • O-Soto-Gari (große Außensichel)
   • O-Uchi-Gari (große Innensichel)
   • Kote-Gaeshi (Handdrehwurf aus dem Aikido)
   • Koshi-Guruma (Hüftrad)
   • Tai-Otoshi (Körperwurf)
   • Harai-Goshi (Hüftfeger)
   • De-Ashi-Barai (vorgestelltes Bein Ukes wegfegen)
   • Tomoe-Nage (Kopfwurf)
   • Tani-Otoshi (Talfallzug)
   • Yoko-Otoshi (Seitfallzug)
   • Kata-Guruma (Schulterrad)
   • 2 Linkswürfe aus dem Bereich des 5. und 4. Kyu (1x Ashi-Waza, 1x Goshi-Waza)
Nach dem letzten Wurf steht Uke auf und wirft Tori mit einem Hüftwurf zu Boden und nimmt ihn in Kesa-Katame.

6. Osae-Komi-Waza (Festhaltetechniken/Befreiungen)
   • eine Befreiung aus Kesa-Gatame
   • eine Befreiung aus Yoko-Shiho-Gatame
   • eine Befreiung aus Tate-Shiho-Gatame

7. Shime-Waza (Würgetechniken)
   • Kata-ha-Jime (hinteres Schulterwürgen)
   • Ryothe-hasami-Jime (Unterarmscherenwürge)
   • Ushiro-ashi-eri-Jime (rückwärtige Beinwürge)

8. Kansetzu-Waza (Hebeltechniken)
   • Kami-ude–hishigi-hiza-Gatame (oberer Kreuzstreckhebel)
   • Ude-hishigi-hara-Gatame (Bauchbeugehebel)
   • Ude-hishigi (Armstreckhebel)
   • Ryu-ushiro-ashi-hisihgi (doppelter rückseitiger Kniehebel)
   • Ryo-ashi-hiza-garami (rückwärtiger Kniehebel)
   • Gyaku-kubi-waza (Genickhebel/Doppelnelson von hinten)
   • Gyaku-yubi-waza (Fingerhebel mit Klein- und Ringfinger)

9. Festlege- u. Transporttechniken
   • Ude-Garami-Henka-Waza (Kreuzfesselgriff)
   • Ude-Kujiki (Transportgriff/Riegelstreckhebel)
   • Ude-Garami-Henka-Waza (Kreuzfesselgriff mit Bein)

10. Abwehr von Angriffen
   • Hand-Revers-Arm-Kragenfassen 6 Abwehrtechniken 3x fassen wollen, 3x gefasst
   • Umklammerungen 4 Abwehrtechniken
   • Genickhebel/Nelson 4 Abwehrtechniken
   • Würgeabwehren 4 Abwehrtechniken
   • Fauststoß/Schlagabwehren 4 Abwehrtechniken
   • Fußtrittabwehren 3 Abwehrtechniken
   • Stockabwehr 3 Abwehrtechniken
   • Abwehr in der Bodenlage 2 Abwehrtechniken

11. drei freie Abwehren angesagter Angriffe ohne Waffen
Die Abwehrtechniken sollten Techniken aus dem Demonstrationsteil (3. bis 9.) enthalten. Die Techniken aus dem Demonstrationsteil sollten kombiniert werden. Nach der Abwehr von Angriffen gehen Tori und Uke zu ihrem Ausgangspunkt zurück, verbeugen sich zueinander und dann zum Prüfer. Im Anschluss gehen Tori und Uke mit dem linken Bein beginnend, rückwärts von der Matte.

12. Kata
   • 1. Gruppe aus Goshin-Jitsu no Kata (7 Befreiungstechniken gegen fassen des Uke) oder
   • 1. Gruppe aus Nage no Kata (Uki-otoshi, Seoi-Nage, Kata-Guruma, rechts u. links)

13. Theorieteil
   • Sinn und Anwendung von Kiai und Ablenkungstechniken

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Die ausführlichen Kyu-Programme mit Technikbeschreibungen können durch den Kauf eines Trainingsbuches erworben werden.


1. Etikette
Tori und Uke stellen sich außerhalb der roten Mattenumrandung gegenüber Joseki auf, wobei Tori rechts vom Prüfer aus gesehen, steht. Nun laufen Tori und Uke mit dem linken Fuß beginnend, mit schleifenden Schritten bis zur Mattenmitte. Mit dem linken Fuß beginnend treten beide zwei Schritte in die rote Matte. Beide drehen sich 45 Grad zuerst zum Joseki, verbeugen sich im Stand (Ritsu-Rei), drehen sich dann zueinander und verbeugen sich erneut (Ritsu-Rei). Im Anschluss nimmt Uke den Fersensitz (Sa-Zen) ein, während Tori mit der Fallschule (Ukemi-Waza) beginnt.

2. Ukemi-Waza (Falltechniken)
Tori zeigt nun
   • Mae-Ukemi (Zweifäuster mit gestreckten Armen)
   • Yoko-Ukemi (Sturz seitwärts mit geschlossenen Beinen - Banane)
   • Ushiro-Mawari-Ukemi (Rolle rückwärts aus Hocke vom Kasten)
   • Mae-Mawari-Ukemi – Drehung – Ushiro-Mawari-Ukemi mit Fußtritt
Tori und Uke stehen sich nach der Fallschule in einer Entfernung von 1,5 Meter gegenüber.

3. Atemi-Waza/Kyusho (Schlag- und Tritttechnicken/Nervendruckpunkte)
Tori demonstriert nun am Uke (Uke steht in Shizen-Hontai)
   • Haishu-Uchi (Handrückenpendelschlag)
   • Haito-Uchi (Handkantenschlag daumenseitig)
   • Hitai-zuki (Stirnstoß)
   • beidseitiger Daumendruck über den Schlüsselbeinen
   • beidseitiger Daumendruck hinter dem Unterkiefer

4. Uke-Waza (Blocktechniken mit Gegenangriff)
   • blocken mit beiden Händen vom innen (Uraken-Uchi)
   • blocken mit beiden Händen von außen (Yubisaki-Zuki)
   • Blockkombination Age-Uke/Passivblock vor Rippen (Handballenstoß)
   • Blockkombination Gedan-Barai/ Shuto -Uke (Giaku-Zuki-Chudan)
   • Blockkombination Knieblock/Passivblock Kopf (Ellbogenstoß)

5. Nage-Waza (Wurftechniken)

Tori und Uke stehen sich in der Mattenmitte gegenüber und Tori demonstriert folgende Wurftechniken (aus jeder Gruppe einen Wurf links)

Ashi-Waza (Fußwürfe)
   • De-Ashi-Barai (Fußfeger)
   • Hiza-Guruma (Knierad)
   • O-Uchi-Gari (große Innensichel)
   • O-Soto-Guruma (großes Außenrad)

Goshi-Waza (Hüftwürfe)
   • O-Goshi (Großer Hüftwurf)
   • Harai-Goshi (Hüftwurf mit Beinunterstützung von außen)
   • Utsuri-Goshi (Wechselhüftwurf)
   • Koshi-Uchi-Mata (Innenschenkelwurf mit der Hüfte)
   • Sutemi-Waza (Opferwürfe)
   • Soto-Maki-Komi (äußeres Einrollen)
   • Ko-Uchi-Maki-Komi (kleines Einrollen von Innen)
   • Yoko-Otoshi (Seitfallzug)
   • Yoko-Guruma (seitliches Rad)

Würfe außerhalb der Gokyo
   • Kote-Gaeshi (Handdrehwurf)
   • Kani-Basami (Hüftschere)
   • Ryo-Ashi-Dori (beide Beine fassen)
   • Shiho-Nage (Schwertwurf)

6. Osae-Komi-Waza (Festhaltetechniken/Befreiungen)
   • Ushiro-Yoko-Shiho-Gatame (rückwärtiger seitlicher Vierpunkthaltegriff)
   • Tate-Sankaku-Gatame (Dreiecksreitvierpunkthaltegriff)
   • Befreiung aus Kami-Shiho-Gatame
   • Befreiung aus Kata-Gatame

7. Shime-Waza (Würgetechniken/Befreiungen)
   • Kagato-Jime (rechter Unterschenkel vor Ukes Hals)
   • Sode-guruma-jime (aus Reitsitzposition mit beiden Unterarmen würgen)
   • Befreiung aus Ushiro-Jime
   • Befreiung aus Kata-Juji-Jime

8. Kansetzu-Waza (Hebeltechniken)
   • Kimura-Look (Variante eines Ude Garami in Rückenlage)
   • Te-kubi-Kesa-Gatame (Kopf nach vorn drücken)
   • Yoko-Ude-hisigi hiza-Gatame (seitl. Streckhebel mit Hilfe des Knies)
   • Hiki-Ashi-Hishigi (Kniehebel)

9. Festlege- u. Transporttechniken
   • Kesa-Gatame in Verbindung mit Ude-Garami (beide Arme Ukes)
   • Yoko-ude-hishigi-juji-gatame mit Genickhebel
   • Yoko-hiza-gatame mit Kopffixierung
   • doppelter Yoko-ude-hishigi-hiza-gatame im Stand (beide Arme Ukes hebeln)

10. Abwehr von Angriffen
   • Hand-Revers-Arm-Kragenfassen 8 Abwehrtechniken 4x Fassen wollen, 4x gefasst
   • Haarzug 4 Abwehrtechniken
   • Umklammerungen 5Abwehrtechniken
   • Genickhebel/Nelson 5 Abwehrtechniken
   • Würgeabwehren 6 Abwehrtechniken
   • Fauststoß/Schlagabwehren 6 Abwehrtechniken
   • Fußtrittabwehren 4 Abwehrtechniken
   • Stockabwehr 4 Abwehrtechniken
   • Messerabwehr 2 Abwehrtechniken
   • Pistolenabwehr 2 Abwehrtechniken
   • Abwehr in der Bodenlage 4 Abwehrtechniken

11. vier freie Abwehren angesagter Angriffe mit Waffen

Die Abwehrtechniken sollten Techniken aus dem Demonstrationsteil (3. bis 9.) enthalten. Die Techniken aus dem Demonstrationsteil sollten kombiniert werden. Nach der Abwehr von Angriffen gehen Tori und Uke zu ihrem Ausgangspunkt zurück, verbeugen sich zueinander und dann zum Prüfer. Im Anschluss gehen Tori und Uke mit dem linken Bein beginnend, rückwärts von der Matte.

12. Kata
   • 1. Gruppe und 2. Gruppe aus Goshin-Jitsu no Kata oder
   • 1. und 2. Gruppe aus Nage no Kata

13. Theorieteil
  
• Geschichtliches und artverwandte Budopraktiken


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Die ausführlichen Kyu-Programme mit Technikbeschreibungen können durch den Kauf eines Trainingsbuches erworben werden.


1. Etikette
Tori und Uke stellen sich außerhalb der roten Mattenumrandung gegenüber Joseki auf, wobei Tori rechts vom Prüfer aus gesehen, steht. Nun laufen Tori und Uke mit dem linken Fuß beginnend, mit schleifenden Schritten bis zur Mattenmitte. Mit dem linken Fuß beginnend treten beide zwei Schritte in die rote Matte. Beide drehen sich 45 Grad zuerst zum Joseki, verbeugen sich im Stand (Ritsu-Rei), drehen sich dann zueinander und verbeugen sich erneut (Ritsu-Rei). Im Anschluss nimmt Uke den Fersensitz (Sa-Zen) ein, während Tori mit der Fallschule (Ukemi-Waza) beginnt.

2. Ukemi-Waza (Falltechniken)
Tori zeigt nun
   • Mae-Ukemi (Durchreißer - freier Fall rechts vorwärts)
   • Mae-Ukemi (Sturz vorwärts aus der Sprungdrehung)
   • Yoko-Ukemi (Fallschule seitwärts – Uke als Bank überflanken)
   • Ushiro-Ukemi (Uke stößt - Sturz rückwärts mit Fußstoß und nach hinten aufstehen)
Tori und Uke stehen sich nach der Fallschule in einer Entfernung von 1,5 Meter gegenüber.

3. Kyusho (10 Punkte)
01 - Schlag auf Handgelenkinnenseite mit Mittelfingerknöchel (als Handgelenksbefreiung)
02 - Schlag auf Oberarminnenseite (Bizeps) mit Mittelfingerknöchel (gegen Schwinger)
03 - Schlag mit Handballen auf Unterkieferseite (Mentalnerv) – gegen Reversfassen
04 - Druck gegen Unterkieferwinkel mit zwei Finger (gegen Würgen)
05 - Druck mit zwei Finger auf Kehlkopfgrube (gegen Würgen)
06 - Handkantenschlag gegen Halsseite (gegen Schulterfassen von hinten)
07 - Kniestoß diagonal Oberschenkelinnenseite (Schulterfassen mit beiden Händen)
08 - Fauststoß in Hoden (gegen Schwitzkasten)
09 - Nervendruck mit Faust gegen Schienbeininnenseite (gegen Fußtritt)
10 - Schlag mit flachen Händen auf die Ohren (gegen Umklammerung unter Arme)

4. Nage-Waza (20 Wurftechniken)
Tori und Uke stehen sich in der Mattenmitte gegenüber und Tori demonstriert folgende Wurftechniken (aus jeder Gruppe einen Wurf links)

Ashi-Waza (Fußwürfe)
   •
De-Ashi-Barai (Fußfeger)
   • Hiza-Guruma (Knierad)
   • Ko-Uchi-Gari (kleine Innensichel)
   • Ashi-Guruma (Beinrad)
   • Harai-Tsuri-Komi-Ashi (Hebezugfußfegen)

Goshi-Waza (Hüftwürfe)
   • Tsuri-Goshi (Hüftzug)
   • Hane-Goshi (schnellender Hüftwurf)
   • Utsuri-Goshi (Wechselhüftwurf)
   • Tsuri-Komi-Goshi (Hebezughüftwurf)
   • Yama-Arashi (den Berg stürmen)

Sutemi-Waza (Opferwürfe)
   •
Soto-Maki-Komi (äußeres Einrollen)
   • Ko-Uchi-Maki-Komi (kleines Einrollen von Innen)
   • Tomoe-Nage (Kopfwurf)
   • Tani-Otoshi (Tallfallzug)
   • Uki-Waza (Seitkörperwurf)

Würfe außerhalb der Gokyo (Hand- u. Schulterwürfe)
   • Sukui-Nage (Schaufelwurf)
   • Kani-Basami (Hüftschere)
   • Kaiten-Nage (Schleuderwurf)
   • Obi-Otoshi (Gürtelsturz)
   • Kokyu-Nage (Atemkraft-Wurf)

Renraku-Waza (2 Kombinationen)
   • O-Uchi-Gari/ Tai-Otoshi
   • O-Soto-Gari / Tomoe-Nage

Kaeshi-Waza (2 Gegentechniken)
   • O-Soto-Gari/ O-Soto-Gari
   • Uchi-Mata/ Sukui-Nage

5. Osae-Komi-Waza (Festhaltetechniken aus Verteidigungsposition Ukes erarbeiten)
   • Yoko-Shio-Gatame (Uke in Bankstellung)
   • Udehishigi-Sankaku-Gatame (Uke in Bankstellung)
   • Tate-Shio-Gatame (Tori sitzt)
   • aus Daki-Wakare in Kami-Shiho-Gatame
   • Befreiung aus Yoko-Shio-Gatame in Kata-Gatame

6. Shime-Waza (Würgetechniken aus Angriffshandlungen von Uke)
   
•Kagato-Jime (Variante Gogoplata Shin Choke)
   • Hadaka-Jime (Variante Anaconda Choke)
   • Ushiro-Ashi-Eri-Wakare (Variante Suicide Choke)
   • Koshi-Jime (Hüftwürge)
   • Sode-Guruma-Jime (Tori in Rückenlage, Uke zw. Toris Beinen)

7. Kansetzu-Waza (Hebeltechniken)

Stand (5)
   •
Ude Garami (nach Schwingerangriff)
   • Ni-Ube-gyaku (Daumenhebel - Thumb Lock)
   • Kata-Ude-Kujiki (Armhebel über Schulter)
   • Tekubi-Ude-kujiki (Handhebel - Guinomi-Kuden)
   • Ushiro-Eri-Dori (Armhebel aus Goshin-jitsu no Kata)

Boden (5)
   
• Mune-garami-henka-waza (Omoplata Shoulder Lock)
   • Gyaku-Ude-Garami (Variante Mir Lock)
   • Hiki-ashi-hishigi (Sambo Leg Lock)
   • Banana Split (doppelter Beinhebel)
   • Kuzure-ude-hishigi-juji-gatame (The Crucifix from Side Control)

8. Festlege- und Transporttechniken (6)
   
• Kesa-Gatame in Verbindung mit Kesa-Garami
   • vom Jui-Gatame zu Gyaku-kesa-Garami
   • Ude-Gatame mit Übergang zu Yoko-ude-hishigi (mit Kopffixierung und Handhebel)
   • Yoko-Hiza-Gatame kniend und Ukes Kopf in Toris linke Kniekehle fixieren
   • Seitliche Jui-Gatame mit Kopffixierung
   • Uke in Bauchlage – Toris li. Fuß in Ukes linke Achselhöhle (Arm nach oben hebeln) und rechten Arm von Uke in Toris re. Kniekehle einklemmen

9. Abwehr von Angriffen
   • Hand-Revers-Arm-Kragenfassen 10 Abwehrtechniken
   • Haarzug 5 Abwehrtechniken
   • Umklammerungen 6 Abwehrtechniken
   • Genickhebel/Nelson 6 Abwehrtechniken
   • Würgeabwehren 8 Abwehrtechniken
   • Fauststoß/Schlagabwehren 8 Abwehrtechniken
   • Fußtrittabwehren 5 Abwehrtechniken
   • Stockabwehr 5 Abwehrtechniken
   • Messerabwehr 3 Abwehrtechniken
   • Pistolenabwehr 3 Abwehrtechniken
   • Abwehr in der Bodenlage 4 Abwehrtechniken

10. Fünf freie Abwehren angesagter Angriffe mit Waffen
Die Abwehrtechniken sollten Techniken aus dem Demonstrationsteil (3. bis 9.) enthalten. Die Techniken aus dem Demonstrationsteil sollten kombiniert werden. Nach der Abwehr von Angriffen gehen Tori und Uke zu ihrem Ausgangspunkt zurück, verbeugen sich zueinander und dann zum Prüfer. Im Anschluss gehen Tori und Uke mit dem  linken Bein beginnend, rückwärts von der Matte.

11. Kata
Goshin-Jitsu-no-Kata (3 Waffengruppen)
   • Verteidigung gegen Messerangriffe
   • Verteidigung gegen Stockangriffe
   • Verteidigung gegen Pistolenangriffe

12. Theorieteil
   • Erste Hilfe und einfache Kenntnisse des Kuatsu
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Trainingszeiten Jiu-jitsu

Am Training können Jugendliche ab vollendetem 14. Lebensjahr und Erwachsene jeder Altersklasse teilnehmen. Nach dreimaligem kostenlosen Probetraining soll der Interessent sich entscheiden, ob er sich weiterhin für Jiu-Jitsu begeistern kann und regelmäßig trainieren möchte.

Wochentag von bis
Dienstag 18:15 Uhr 19:45 Uhr
Freitag 18:15 Uhr 19:45 Uhr


Bei Bedarf werden Lehrgänge zu den Themen

- Selbstverteidigung und Selbstbehauptung für Mädchen und Frauen
- Selbstverteidigung und Selbstbehauptung für Kinder

durchgeführt. Diese Lehrgänge sind besonders geeignet für Schulklassen im Rahmen von Präventionsveranstaltungen sowie für Vereine und andere Interessengemeinschaften.


Etikette/Abmeldung vom Training

Die Abmeldung vom Training ist Teil der Etikette. Wer nicht am Training teilnehmen kann, meldet sich vorher telefonisch, per SMS, Anruf oder E-Mail beim Übungsleiter ab oder lässt sich durch andere Trainingsteilnehmer entschuldigten.


Änderungen für die Zulassung zur Kyu - Prüfung

Ab 5. Kyu wird nur derjenige für die Prüfung zur nächsten Graduierung zugelassen, der die Teilnahme an 2 Lehrgängen innerhalb von Sachsen nachweisen kann (durch Vorlage der Teilnehmerurkunde oder Eintrag im Budo-Pass).

Bildergalerie Jiu-Jitsu

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Formulare, Infos, Termine

Termine und Lehrgänge 2017

Datum Maßnahme/ Teilnehmer
04.02.2016 Lehrgang – Sambo, Kickboxen u. a. (Torgau, Südringturnhalle, Beginn wird noch veröffentlicht)
25.03.2017 Trainer – und Assistenztrainerfortbildung in 69469 Weinheim
(Ausschreibung unter www.wjjf.de)
Mai 2017 Kyu – Prüfungen im Jiu – Jitsu (Torgau, Südringturnhalle, Datum wird noch bekannt gegeben)
07.10.2017 Internationaler Lehrgang in Schwäbisch – Gmünd
(Ausschreibung unter www.wjjf.de)
November 2017 Übungsleiter Breitensport (Profil: Erwachsene/Ältere), Anmeldung über Kreissportbund Nordsachsen

Geschichte des Jiu-Jitsu

Die älteste japanische Schrift über den Zweikampf, „Takanogawy”, weist bereits auf das Bestehen eines waffenlosen Kampfsystems um 70 v. Chr. hin. Dieses frühe System gilt als erster historisch gesicherter Vorläufer des heutigen Jiu-Jitsu. Eigenständige, voll entwickelte Stile des Jiu-Jitsu entstanden in Japan bereits seit dem 12. Jahrhundert, beeinflussten und bereicherten sich gegenseitig und brachten neue Systeme hervor. Es entstanden komplexe Stile mit versierter Technik und reichem theoretischem Hintergrund.

Über die Geschichte der japanischen Kampfkünste ist aus der folgenden Zeit nur wenig Gesichertes überliefert. Eine wahrscheinliche These besagt, im 17. Jahrhundert sei die Ritterkaste der japanischen Samurai bei ihrem Kaiser in Ungnade gefallen un mit dem Verbot ihrer Waffen bestraft worden. Sie lernten in folgender Zeit eine Kunst des waffenlosen Kampfes von Akiyama, einem Arzt aus Nagasaki. Er hatte in China die traditionelle Medizin und die dortige Kampfkunsttradition studiert und fügte den chinesischen Lehren ein Konzept hinzu, das den Berichten zufolge auf eigenen Erkenntnissen basierte. Es heißt, er habe eine Weide im Sturm beobachtet, die sich unter dem Druck beugte und danach wieder aufrichtete, und dadurch die Überzeugung gewonnen, dass ein Sieg durch Nachgeben errungen werden könne. Seine Idee ersetzte die Kraftkomponente des ursprünglich chinesischen Kampfsystems und ebnete den Weg zu einem zentralen Stilkonzept vieler Jiu-Jitsu-Schulen. Er nannte sein System fortan „Yoshin-Ryu” („Weidenschule”) und unterrichtete darin auch die entwaffneten Samurai, deren Einfluss viele Techniken ergänzte und verfeinerte, so dass aus der chinesischen Kampfkunst ein neuer, effektiver und komplexer Stil wurde.

Im späten 17. Jahrhundert gab es bereits etwa 700 individuelle Stilrichtungen der verschiedenen Jiu-Jitsu-Systeme.
Nach dieser Blütezeit der waffenlosen Kampfkunst in Japan erlag das Land starkem westlichem Einfluss. So sank auch die Popularität der japanischen Kampfstile, so dass sie am Ende des 19. Jahrhunderts vollends in Vergessenheit zu geraten drohten.

kano2Im Sommer des Jahres 1876 reiste der deutsche Medizinprofessor Dr. Erwin Bälz nach Japan, um an der Universität in Tokio zu unterrichten. Zeitgleich begann er mit großem Interesse das Studium der fast untergegangenen japanischen Kampfsysteme und motivierte auch seine Studenten, sich der Kunst des Jiu-Jitsu zu widmen. Unter ihnen befand sich Jigoro Kano (28.10.1860 - 04.05.1938), der in den folgenden Jahren verschiedene Jiu-Jitsu-Stile erlernte, um sie schließlich zu einem eigenen Konzept zusammenzufügen. Aus seiner Kombination dieser Systeme entfernte er anschließend die gefährlichen Techniken und systematisierte die effektivsten Methoden 1881 in einem Stil, den er Kodokan-Judo nannte. Seine moderne Interpretation der klassischen Kampfkunst betonte vor allem die pädagogische Komponente und wurde schon bald als Unterrichtsfach an japanischen Schulen eingeführt. In den folgenden Jahren gelangte Judo dank der Öffentlichkeitsarbeit Kanos und Bälz' zu weltweiter Beachtung und wird bis heute als Erziehungs- und Wettkampfsport parallel zum Jiu-Jitsu geschätzt.
In Deutschland begann die Verbreitung des klassischen Jiu-Jitsu durch Erich Rahn, der von japanischen Meistern gelernt hatte und zu Beginn des 20. Jahrhunderts den Versuch unternahm, die Kunst in seiner Heimat zu etablieren. Trotz anfänglichen Schwierigkeiten und Ablehnung durch die Öffentlichkeit, gelang es ihm 1906, eine erste Jiu-Jitsu-Schule in Berlin zu eröffnen. Nach dem Krieg begann Rahn eine vielbeachtete Demonstrationsreihe durch Deutschland, in der er gegen verschiedene Herausforderer antrat und so dem Jiu-Jitsu zu deutschlandweiter Bekanntheit verhalf.

Nach dem Zweiten Weltkrieg und dem anschließenden Verbot der Kampfkünste durch die Besatzungsmächte im Jahre 1944, begann erst in neuerer Zeit wieder ein beachtenswerter Aufschwung des Jiu-Jitsu in Deutschland. So entwickelte Horst Weiland 1970 ein neuartiges europäisches Jiu-Jitsu-Kampfsystem, das heute international einen vortrefflichen Ruf als Weg zu Selbstdisziplin, sportlichem Erfolg, pädagogischer Erziehung und effektiver Selbstverteidigung genießt.


Die Säulen des Jiu Jitsu


1. Säule Der erzieherische Wert des „Jiu Jitsu” sollte nicht nur durch die entsprechende Etikette transparent gemacht werden, sondern gerade in der Ausübung der gesamten „Kunst” zum Ausdruck kommen (Etikette, Fallschule, Bewegen) FUSEGI-WAZA Die Gruppe der Abwehrgriffe
2. Säule Fassen wollen
3. Säule Gefaßt haben (Abwehr von Würgeangriffen, Umklammerungen, Nelson u. a.)
4. Säule Bodenlage (Verteidigung in der Bodenlage, Festhalten, Würgegriffe, Hebel)
5. Säule Schlagen/Treten (Abwehr von Faust- und Fußangriffen)
6. Säule Gefährliche Angriffe (Abwehr bewaffneter Angreifer)




Kyudan - das Gürtelgradsystem


Bei der Ausübung des traditionellen Jiu-Jitsu kann der Anzug hierzu in weiß, schwarz oder traditionell weiß /schwarz getragen werden. Bei Meistergraden ist der Hakama zulässig. Der Ausbildungsgrad wird durch farbige Gürtel gekennzeichnet:

Schülergrade: Meistergrade:
6. Kyu - weiß
5. Kyu - gelb
4. Kyu - orange
3. Kyu - grün
2. Kyu - blau
1. Kyu - braun
1. bis 5. Dan - schwarz
6. bis 8. Dan - rot/weiß
9. bis 10. Dan - rot

Die Grade werden grundsätzlich durch Prüfung verliehen. Die Vorbereitungszeit bei Kuy-Graden beträgt bis zum 4. Kyu sechs Monate und ab dem 3. Kyu zwölf Monate. Zur Vorbereitung auf den 1. Kyu muss eine Assistenztrainerfortbildung absolviert werden. Für eine Dan-Prüfung sollte der Prüfling mindestens 18 Jahre sein. Die Vorbereitungszeit bis zum 3. Dan beträgt zwei Jahre, zum 4. und 5. Dan drei Jahre.

„Übe eine Technik 1000 mal und dann lerne sie zu begreifen.”
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